Rosen züchten aus Samen – so gelingt es

rote Rosen wachsen im Garten Rosen züchten aus Samen – so gelingt es

Die meisten Rosen im Garten stammen aus Stecklingen oder werden veredelt. Doch es ist auch möglich, Rosen direkt aus Samen zu ziehen – zum Beispiel aus den kleinen Kernen in den Hagebutten. Das ist zwar ein langsamer Weg, aber sehr spannend, weil jede Pflanze ein Unikat wird. Wer Geduld hat, kann sich so seine ganz eigene Rosenvielfalt erschaffen.

1. Samen ernten

  • Im Spätsommer oder Herbst die reifen Hagebutten sammeln.
  • Die Früchte vorsichtig aufschneiden und die Samen herauslösen.
  • Samen gründlich vom Fruchtfleisch befreien, da dieses keimhemmende Stoffe enthält.

2. Kaltkeimer vorbereiten (Stratifizieren)

Rosensamen keimen nicht sofort – sie brauchen eine Kälteperiode, um ihre Keimruhe zu durchbrechen.

  • Samen für ca. 6–12 Wochen in feuchten Sand oder Küchenpapier legen.
  • In einem Gefrierbeutel verpacken und im Kühlschrank bei 2–5 °C lagern.
  • Ab und zu kontrollieren, ob sich schon erste Keimansätze zeigen oder Schimmel entsteht.

3. Aussaat

  • Nach der Kältephase die Samen in Aussaat- oder Anzuchterde legen.
  • Dünn mit Erde bedecken, feucht, aber nicht nass halten.
  • Heller Standort mit Temperaturen um 18–22 °C fördert die Keimung.

4. Keimung & Pflege

  • Die Keimung kann mehrere Wochen dauern – Geduld ist gefragt.
  • Sobald die Sämlinge erste Blättchen zeigen, vorsichtig pikieren und in kleine Töpfe setzen.
  • Gleichmäßig feucht halten, vor direkter Mittagssonne schützen.

5. Abhärtung & Auspflanzen

  • Junge Pflanzen im späten Frühjahr langsam an Freilandbedingungen gewöhnen.
  • Erst wenn sie kräftig genug sind, ins Beet oder in größere Töpfe pflanzen.

Vorteile & Besonderheiten

  • Jede aus Samen gezogene Rose ist einzigartig – in Blütenfarbe, Duft und Wuchsform.
  • Allerdings dauert es oft 2–3 Jahre, bis die Jungpflanzen erstmals blühen.
  • Manche Sämlinge sind weniger robust oder blühfreudig – andere können echte kleine Schätze sein.

Fazit

Rosen aus Samen zu ziehen, ist nichts für Ungeduldige, aber ein echtes Abenteuer für Hobbygärtner. Mit etwas Glück entstehen dabei ganz neue Rosen, die es so noch nicht gibt. Wer also Freude am Experimentieren hat, sollte es unbedingt ausprobieren – die Überraschung, welche Pflanze am Ende entsteht, ist die Mühe wert.

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